HERREN - VEREINIGUNG 1952 / 2002


Was geschah 2008 zwischen Herings- und Gänseessen?


Wandern

Im Januar konnten wir an der traditionellen Winterwanderung der 52er Damen teilnehmen. Vom Philosophenwald ging es zur Ganseburg.


Eine weitere Wanderung führte uns auf die höchste Erhebung im Kreisgebiet. Zur Dünsbergbesteigung trafen wir uns am Autoparkplatz vor Königsberg. Die Märzsonne meinte es gut an diesem Tag. Ungeübte Wanderer vergossen manchen Schweißtropfen während des Aufstiegs. Ein Platz am Kachelofen sowie flüssige und feste Labung in der Gipfelraststätte ließen die Anstrengung bald vergessen.


Stadtführung und Dombesichtigung in Limburg

Vom Gießener Hauptbahnhof ging es mit dem RMV nach Limburg. Eine Stadtführerin erwartete uns schon. Das historische Limburg lag an der Handelstraße von Köln nach Frankfurt und nur an einer seichten Stelle konnte man die Lahn passieren. Der Uzname „Säcker“ für die Limburger stammt aus dieser Zeit, denn im frühen Mittelalter, als die Brücke über die Lahn noch nicht existierte, mussten die Waren in Säcken durch die niedrige Furt getragen werden. Bald wurde Zoll erhoben, eine Burg zur Sicherung gebaut und schließlich entstand eine Kaufmanns-Siedlung. Heute kann man auf Schritt und Tritt Geschichte erleben. Der zweite Weltkrieg blieb glücklicherweise ohne Folgen für die mittelalterliche Bebauung, die im Stadtkern jetzt unter Denkmalschutz steht. Deshalb können heute noch historische Fachwerkbauten aus dem 13.bis 18. Jahrhundert bewundert werden, die in den letzten Jahren grundlegend restauriert und saniert wurden um Ladenlokale oder Wohnraum zu schaffen. Stellvertretend seien hier Häuser am Fischmarkt und am Römer erwähnt. Nach einer Mittagspause hatten wir Gelegenheit den Dom zu besichtigen. Der heutige Dom wurde 1235 eingeweiht, bis zur Gründung des Bistums Limburg im Jahre 1827 war das Gebiet um Limburg häufig wechselnden Herrschaftsbreichen zugeordnet. Die Stiftskirche wurde zur Kathedrale, zur Kirche des Bischofs von Limburg. Die bekanntesten Vertreter seiner Kirche sind wohl Bischof Wilhelm Kempf und Bischof Franz Kamphaus.


Männer kochen – Teil II

Nachdem ein Dutzend Männer unseres Jahrganges sich bereits im Herbst 2007 näher mit Herd, Kochtöpfen und Kochlöffel befassten, kam es im Frühjahr, wieder in der Evangelischen Bildungsstätte, zur Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe. Spaß am Kochen und Interesse an Tipps und Tricks aus der Küche machten auch diese Abende wieder zum Erfolg.

Unter Leitung von Frau Weinandt wurden mehrgängige Gerichte zubereitet. Diesmal lag der Schwerpunkt, auf Wunsch aus unseren Reihen, auf der sogenannten Hausmannskost. Von Gulasch, Zwiebelbraten, Fisch, Salaten und auch leckeren Nachtischen bis hin zum Eintopf reichte die Palette. Zum krönenden Abschluss versuchten wir uns auch an der Herstellung von Kuchen. Die Ergebnisse, Nussecken, Streuselkuchen (Hefeteig), Rührkuchen mit Schokoladenguss und eine leckere Erdbeerrolle, konnten sich sehen lassen. Mit Sicherheit werden wir uns ein weiteres Mal den Herausforderungen der Küche stellen

Alfred Biolek (hmmmm) bleibt weiterhin unser Vorbild, jedenfalls was den Weingenuss betrifft.

Ein englischer Landschaftspark in Biebertal

Dieser ist besser bekannt unter dem Namen Gail´scher Park, den die Unternehmerfamilie Gail im 19ten Jahrhundert gestalten und bebauen ließ. Bei der Entstehung von Park und der als Sommerhaus konzipierten Villa wirkten Fachleute aus Frankfurt maßgeblich mit; der Gartenkünstler Heinrich Siesmayer (Schöpfer des Frankfurter Palmengartens sowie der Kurparke im Bad Homburg und Bad Nauheim), der Gartendirektor Andreas Weber und der Archtitekt Franz von Hoyen.

Die kunstvolle Geländegestaltung und die Ausstattung mit einer großen Vielfalt von Gehölzen und Bauten erfolgte in den Jahren 1888 – 1900.

Im April konnten wir diesen Park mit fachkundiger Führung besichtigen. Herr Dr. Weimann vermittelte in ca. 1 ½ Stunden geschichtliches und wissenswertes über die Gail-Dynastie und den Park. Der Park ist an den Wochenenden für jedermann zugänglich.

Fischtreppe an der Klinkelschen Mühle

Das so genannte „Lahn-Fenster“ der Fischaufstiegsanlage war das Ziel eines Samstagnachmittags im Mai. Guntram Ohm-Winter konnte rund ein Dutzend Interessenten am Klinkel´schen Wehr begrüßen. Die Wasserqualität der Lahn ist derzeit mit „na ja“ zu bezeichnen. Die EU – Wasserrichtlinie fordert für alle Grund- und Oberflächengewässer einen „guten Zustand“, für Gewässer die erhöhte Belastungen aufweisen sollen diese bis zum Jahr 2015 reduziert werden. Im Raum Mittelhessen will man das mit Hilfe der Kläranlagen und Schaffung der Durchgängigkeit für Lebewesen in der Lahn und deren Nebengewässer erreichen. Deshalb erhielt das Wehr an der Klinkel´schen Mühle auch eine Fischtreppe sowie einen Beobachtungsraum mit Fenster, durch das man mit etwas Glück den Aufstieg von Bachforellen, Karpfen, Barben, Rotauge und anderen Arten beobachten kann. Jeweils am zweiten und vierten Sonntag im Monat kann man hier von 13 -17 Uhr Einblick in die Wasserwelt der Lahn nehmen. Diese Anlage wurde durch den Bau der ICE –Strecke Frankfurt – Köln möglich, weil hier massiv in die Natur eingegriffen wurde, musste die Bahn Gelder für ökologische Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Diese Quelle konnte erfolgreich angezapft werden.

Ein nächster Schritt in Richtung barrierefreie Lahn in Mittelhessen ist die Umgestaltung des so genannten „Stadtwerke-Wehrs“ die Arbeiten begannen im Herbst 2008. Es wird wohl noch ein Jahrzehnt vergehen bis die Lahn vom Rhein bis zur Quelle für die wandernden Fischarten wieder durchlässig ist.

Besichtigung des HR und Besuch der Hessenschau

Einen Freitagnachmittag im Juli nutzten wir zur Fahrt nach Frankfurt um den HR (Hessischen Rundfunk) zu besichtigen. Im Rahmen einer Führung konnten wir beim Hörfunk sowie in den Fernsehstudios hinter die Kulissen schauen. Beim Hörfunk hat modernste Technik Einzug gefunden, Platten oder CD`s auflegen war gestern. Der Moderator agiert mit Computer, Bildschirm und Mausklick, noch zwei Leute im Technikraum und die Sendung nimmt ihren Lauf. In den Fernsehstudios haben die Ausstattungsgegenstände für bestimmte Sendungen ihren festen Platz in einer „Ecke“, die durch Dekoration der Rückwände jedoch gerundet wird. So wird dem Fernsehzuschauer der Eindruck eines großen Studios vermittelt. Als Höhepunkt der Führung konnten wir zum Abschluss die letzten Vorbereitungen für die Fernseh-sendung „Hessenschau“ verfolgen und die Sendung live erleben. Zwischen dem, was im Studio zu sehen und was schließlich über die Mattscheibe flimmert liegen Welten. Das Fazit: Fernsehen ist Illusion. Den Tag ließen wir in Sachsenhausen im „Klaane Sachsenhäuser“ beim Apfelwein ausklingen, leider fuhr der letzte Zug nach Gießen viel zu früh.

Gemeinsames Grillen

Auch in diesem Jahr konnten wir zum Grillfest die Damen des 52er Jahrgangs begrüßen. Nach Kaffee und selbstgebackenem Kuchen am Nachmittag versuchten wir uns beim Torwandschießen. Überraschend konnte der Autor dieser Zeilen mit 2 Treffern den Sieg erringen. Das Grillgut stammte wieder von der Metzgerei Zach, leckere Salate und kühle Getränke rundeten die Veranstaltung ab.

Fahrrad-Tour nach Weilburg

Am ersten Septemberwochenende starteten mehr als 10 Radler am Stadtwerke–Parkplatz. R.Hebenstreit führte die Truppe an. Dem anfänglich zügigen Tempo musste Tribut gezollt werden. Ab Wetzlar wurde das Tempo langsamer. Doch Zach´s Fleischwurst und einige Semmeln sowie ein Regenstopp in einer Eisdiele verliehen wieder neue Kräfte. Bei Kilometer 38,5 gab es einen Plattfuss den das „Porsche-Team“ aber in kürzester Zeit beheben konnte. In Weilburg kurz vor dem Ziel musste eine steile Rampe erklommen werden; die meisten taten es schiebend, doch einige Hard-Core-Radfahrer blieben im Sattel. Der Lohn: Der hier wohnende Jahrgangskollege Manfred Obermann und seine Frau Gabi empfingen die Truppe zu einem kleinen Oktoberfest. Auch einige Nichtradler gesellten sich noch hinzu. Es wurde ein vergnüglicher Nachmittag. Die Rückfahrt erfolgte mit der Bahn.


Auf Schusters Rappen am Rothaarsteig

Den Tag der deutschen Einheit und das folgende Wochenende nutzten wir um die südliche Schleife des Rothaarsteiges zu erkunden. Mit fast 20 Personen nahmen wir Quartier im Hotel Tannenhof in Haiger-Flammersbach. Mehr als 40 km wurden an zwei Wandertagen zurückgelegt. Am ersten Tag brachte uns der Transferbus des Hotels nach Rabenscheid. Durch Naturschutzgebiete und an Naturdenkmälern vorbei und einer Rast auf dem Bauernhof Egerland gelangten wir nach Dillenburg, wo uns der Bus wieder abholte. Am nächsten Tag starteten wir in Lützeln. Der Weg führte über die Fuchskaute mit 656m der höchste Punkt auf unserer Route. Hier war die Mittagsrast angesagt. Gut gestärkt gingen wir danach die letzten Kilometer nach Rabenscheid an, auch dort holte uns der Hotelbus wieder ab. Herrliche Wälder, hervorragende Aussichten, stille und märchenhafte Täler und die sehenswerten Dörfer bieten dem Wanderer alles was er sich auf so einer Tour wünscht. Der Rothaarsteig verdient wirklich den Namen „Weg der Sinne“. Deshalb wollen wir den gesamten Weg ca. 160 km von Dillenburg bis Brilon in den nächsten Jahren etappenweise erwandern.

Lothar Albrecht